Im letzten Post habe ich über den kritischen Punkt der Datenqualität geschrieben. Dieser hat mich nun im letzten Monat etwas länger beschäftigt als erwartet. Bevor man nämlich konkret Objekte auswählen kann, welche für die Bewertung hinsichtlich deren Eignung als Landmark-Kandidaten herangezogen werden können, müssen die Daten vorverarbeitet und vorselektiert werden. Wie bereits beschrieben, stehen im Campus-GIS unterschiedliche Datenquellen mit unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. Folgende Schritte wurde daher im Zuge der Vorbereitung der Daten durchgeführt:
- Klassifizierung: Wenn Objekte nicht bereits einer Kategorie angehören, wurden sie klassifiziert, sofern entsprechende Attribute zur Verfügung standen. Z.B. konnten alle Räume, die das Wort “Gang” im Raumnamen enthalten, der entsprechenden Kategorie zugeordnet werden.
- Generalisierung: Wenn mehrfache Kategorien für ähnliche Objekttypen existieren, wurden diese zusammengefasst. Beispielsweise wurden die Kategorien “Treppe” und “Stiege” in eine Kategorie “Stiege” zusammengefasst.
- Vorauswahl: Um die Anzahl der Objektkategorien überschaubar zu halten, welche als Landmark-Kandidaten bewertet werden sollen, wurde eine grobe Vorauswahl durchgeführt. Nur jene Objektkategorien wurden ausgewählt, welche folgende Eigenschaften erfüllen:
- Leicht erkennbar: aufgrund der Form, Kennzeichnung, Tür o.ä.
- Einmalig: Gewisse Information sind teilweise redundant in mehreren Datenquellen gespeichert. Beispielsweise sind Toiletten sowohl über die Raumtypen als auch als POIs verfügbar. In diesem Fall wird die jeweils genauere Datenquelle verwendet.
- Allgemein verfügbar: Objekte, die nur an wenigen Stellen des Campus vorkommen (z.B. die Selbstbedienungs-Terminals an zwei Orten) werden nicht ausgewählt.
- Klassifizierbar: Nur Objekte, die eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden können, werden ausgewählt.
- Relevant für Indoor-Routing: Einige POI-Kategorien (z.B. Fahrradgarage) beziehen sich auf Outdoor-Objekte. Auch wenn diese grundsätzlich für die Navigation zwischen Gebäuden relevant sein könnten, werden sie im Rahmen dieser Masterarbeit nicht behandelt.
Nach Anwendung dieser Schritte wurden etwa 40 Objektkategorien ausgewählt, welche nun für deren Eignung als Indoor-Landmarks bewertet werden können. Mehr dazu (hoffentlich bald) im nächsten Post.